Im Mai und Juni bringen die Rehe ihre Jungen zur Welt. Um die Jungtiere zu schützen, legen die Ricken sie meist in den Wiesen ab. Während die Mütter bei Gefahr fliehen, verharren die Kitze an ihrem Platz und ducken sich tief ins Gras, den sogenannten Drückinstinkt, der sie vor „Fressfeinden“ schützen soll. Eigentlich eine sehr sinnvolle Überlebensstrategie. Im Umkehrschluss aber heißt das, dass ein Mähwerk für das Kitz den sicheren Tod bedeute, da es nicht flüchten wird. Manche werden verstümmelt und sind nicht gleich tot. Sie schreien vor Schmerz und nach ihrer Mutter, die nichts tun kann. Die Ricken kehren meist mehrere Tage zurück an den Ort, wo sie ihr Kitz verloren haben und trauern um den schweren Verlust. Das ist schlimm und macht uns sehr betroffen.
Unsere erste Saison als Verein ist geschafft und wir sind sehr stolz auf das Erreichte.
Vom 08. Mai 2023 bis 02. Juli 2023 war das Team von ca. 20 Helfern, an 30 Tagen im Einsatz. Eine Fläche von ca. 350 Hektar wurde in 4 verschiedenen Landkreisen (Landkreis Dassel, Landkreis Göttingen, Landkreis Kassel, Landkreis Northeim) mittels Drohnentechnik in den frühen Morgenstunden abgesucht. Dabei konnten wir 57 Rehkitzen und einem Junghasen einen zweiten Start ins Leben ermöglichen. Verluste hatten wir nicht zu verzeichnen.
Unsere neue Drohne hat es uns nicht nur ermöglicht, dass wir unsere Einsätze zum Vorjahr mehr als verdoppeln konnten. Wir konnten zudem eine Fläche absuchen die mehr als drei (!) mal so groß war. Wir waren mehr Tage im Einsatz, wurden von mehr Landwirten und Jagdpächtern angefragt und haben unser Gebiet erweitert. Wir sind überglücklich und Dankbar für diesen tollen Fortschritt.
Ein großartiges Team hat sich gefunden. Menschen, auf die man sich immer verlassen konnte, die flexibel, hilfsbereit engagiert, zuverlässig und stets pünktlich waren. Das Engagement und die Einsatzbereitschaft war einfach toll und auch wenn es nicht immer einfach war, wir haben zusammen gehalten und gemeinsam etwas tolles erreicht.
Wir optimieren nun all das und schauen, was wir nächstes Jahr noch besser machen können und wie wir weiter wachsen können. Weitere Helfer und Piloten finden, noch mehr Landwirte und Jäger überzeugen, Öffentlichkeitsarbeit leisten und eine weitere Drohne anschaffen.
-Es gibt noch einiges zu tun-
Um noch mehr Rehkitze und andere Wildtiere retten zu können, planen wir die Anschaffung einer zweiten Dohne. Mit deren Hilfe können noch größere Flächen in kürzerer Zeit abgeflogen werden. Wenn man spontan, effektiv und in kurzer Zeit viel erreichen möchte, dann führt kein weg an dieser Technik vorbei.
Leider ist es privat nicht mehr möglich die Technik und den Betrieb zu finanzieren. Deshalb haben wir unserer Tätigkeit im Oktober 2022 eine offizielle Form gegeben, -die Gründung eines gemeinnützigen Vereins, um die hohen Anschaffungskosten der Drohnen über Spenden finanzieren zu können.
Ab der ersten Minute war uns klar, dass unsere Arbeit nur dann erfolgreich sein kann, wenn wir in Kooperation mit Landwirten und Jägern agieren. Uns ist bewusst, dass vielerorts verhärtete Fronten zwischen Tierschützern und Mitgliedern der Landwirt- oder Jägerschaft herrschen. Dies finden wir nicht nur schade, sondern auch hinderlich für die Arbeit an einem gemeinsamen Ziel: Rehkitze vor dem Mähtod bewahren.
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